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  • Lyrik-Veröffentlichungen "worträume" allein, "Mit Blindenhund durchs Liebesland" zusammen mit Ricardo Riedlinger und Volker Brauer und als einer von 10 Autoren aus Israel, Österreich und Deutschland: 10 X 10 = 100,
Prosa: "Planet der Pondos" (Rom
  • Lyrik-Veröffentlichungen "worträume" allein, "Mit Blindenhund durchs Liebesland" zusammen mit Ricardo Riedlinger und Volker Brauer und als einer von 10 Autoren aus Israel, Österreich und Deutschland: 10 X 10 = 100, Prosa: "Planet der Pondos" (Rom

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Lesungen

22. Oktober 2008 3 22 /10 /Oktober /2008 05:22
 Es ging dereinst in einem Haus

ein Paar mit Katze ein und aus.

Die Katz war schön: Auf schwarzem Felle

schien sie bestreut an mancher Stelle

mit braunen und mit weißen Flecken,

sie braucht´ sich wirklich nicht verstecken.


Den Grund zur Trauersymphonie,

erzählt´ das Paar dem Katzenvieh.

Und Trauer gab ´s im Haus fast immer,

weil noch ganz leer drei Kinderzimmer,

die längst auf schönste ausgestaltet –

die Katze ihre Pfoten faltet;

und plötzlich fängt sie an zu sprechen:

Das eine will ich euch versprechen.

Wenn ihr erfüllt mir meinen Willen,

so will ich auch den euren stillen.

Ich wünsch mir eigentlich nicht viel,

nur drei Gefährtinnen zum Spiel.

Drei Kätzchen, niedlich anzuschaun,

eins schwarz, eins weiß und eines braun.

Die werden mich dazu bewegen,

in euer Bett mich hinzulegen.

Berührt gemeinsam ihr als Paar

Von mir zurück gelassnes Haar,

so viele Kinder, unbenommen,

in Bälde werden zu euch kommen.“

Die Frau fand Kätzchen, braun, schwarz, weiß,

und sie erwartet ihren Preis.


Neun Monat´ später trifft der ein,

es sind gar liebe Kinderlein.

Eins weiß, eins schwarz und eines braun,

wie ist der Mann da anzuschaun:

Du böse Katze, du machst Sachen,

wie werden unsre Nachbarn lachen!“

Zwar hielt die liebe Katze Wort;

Trotzdem jagt er sie wütend fort.


Nicht eine Katze seitdem sprach,

erzähl´n ihr Menschen Weh und Ach,

obwohl ihr klar ist ganz genau,

was Herrchen quält und was die Frau.


In meinem kleinen Bauernhaus

Geht auch ne Katze ein und aus.

Die Katz ist schön: Auf schwarzem Felle

Scheint sie bestreut an mancher Stelle

Mit braunen und mit weißen Flecken,

sie braucht sich wirklich nicht verstecken.

Am Abend kommt sie auf mein Kissen.

Sie soll an Gutem nichts vermissen.


Und meine Wünsche (Stücker vier)


Hab ich geschrieben auf Papier,

damit ich dann nichts Dummes schwatze,

fängt an zu sprechen meine Katze.


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15. Oktober 2008 3 15 /10 /Oktober /2008 05:15
einst hat mann eitel aufgeschrieben
ihr wisst das alle meine lieben
zur frau da ist es erst gekommen
durch eine ripp´ dem mann entnommen
den vorher schuf der herr vollkommen

logisch wär in diesem falle
danach da hat er sie nicht alle
mit dem idealen körperbau
war es vorbei schuf gott die frau
nun fehlt ne rippe ganz genau

manch einem fiele dazu ein
ein rippchen könnte übrig sein
und gott mit unverstandnem plan
der wendete sie sinnvoll an
dass mann sich einmal freuen kann

die frage bleibt in diesem fall
welch schöpfung ist nun ideal
ist es die erste rippenzahl
bevor gott adam amputiert
wodurch er leider demonstriert

dass eva mit ner rippe mehr
besonders gut geraten wär
oder hat gott dabei entdeckt
dass mensch zu viele rippen streckt 
in  weniger das wahre steckt?

wir sehen hier gott soll man preisen
der fall scheint deulich zu beweisen
dass was man baut schon mit erfahrung
und sei es nur zum zweck der paarung
ist beste schöpfung zur bewahrung

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2. Oktober 2008 4 02 /10 /Oktober /2008 05:52

es nahm einst im berliner zoo
im löwenschopfe platz ein floh
er strotzte regelrecht vor mut
und gierte nach des löwen blut

er schaffte wie mans kaum gedacht
nen flohstich dort von voller pracht
oh wie er badete der gute
in könig leuens frischem blute

es ist ihm sehr zu kopf gestiegen
wer kann schon könige besiegen
der floh sprang hoch zu den giraffen
dann in den zwinger voller affen

ihr braucht euch alle nicht genieren
ich bin der könig von euch tieren
sprach er wie man sich denken kann
am hals von einem rhesusmann

den es gejuckt bereits sehr lange
die krallen kratzen sind ne zange
geknackt wird dieser floh als laus
zwar spritzt noch löwenblut heraus
jedoch der königstraum ist aus

 

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30. September 2008 2 30 /09 /September /2008 05:30

als ich noch jung und knackig
war
die möhre aufgerichtet
da habe ich
man glaubt es kaum
die welt schon wild bedichtet

ich wusste alles ganz genau
und hab das auch geschrieben
nie hatt ich eine frau geliebt
doch wusste ich ums lieben

ich ließ in meine texte nie
mir zarte pflänzchen locken
so waren sie
das ist ja klar
zwar jugendlich
doch trocken


man sagte mir
dass wer die welt
so gut wie ich schon kennt
wie man es mathematisch sagt
zu hundertzehn prozent
vielleicht noch bräuchte was mir fehlt
das nötige talent

so habe ich vorm liebeskuss
geschichten aufgeschrieben
voll karikierter leidenschaft
und fehl gegangner lieben

drum rat ich jedem dichterstift
sich schreibend zu entfalten
und dabei sich an seine welt
die er versteht zu halten

allein für mich ist es zu spät
ich werde niemals weise
man gönne mir den übermut
für früh vergreiste greise

und möchte wer nach diesem text
mein alter schnell erfahren
ich schrieb die zeilen gerade auf
mit zweiundfünfzig jahren 

 

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25. September 2008 4 25 /09 /September /2008 11:54
auf der datenautobahn
bläst mich geistes auspuff an
ins gesicht
die bits und bytes
die beweisen allerseits
wonach ich niemals gefragt
alles schöne alles kluge
hat ein anderer schon gesagt
 
ob die sprachenfarbpalette
noch was neues für mich hätte
für mich wortwerksterminator
dem kein zufallsgenerator
etwas aus den speichern spuckt
und der ziemlich stand by guckt?

oh wie ziehts mich zum aborte
welche welt will
weise worte
und die falte auf der stirne
kommt vom scan
in meim gehirne

flösse doch ein einfall nur
in die schwarze tastatur



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17. September 2008 3 17 /09 /September /2008 05:39
ach wär ich nur ein rammelbock
im wald auf weitem feld
selbst wo die stadtbahn kreuzt und rast
wär mir ne gute welt

mein leben hätte seinen sinn
sobald die zippe kommt
und zeigt was ich zu machen hab
bediente ich sie prompt

ich teilte meine tage nicht
in gut und schlechte ein
und wär ein fuchs für mich zu schlau
dann hatt´s so sollen sein

ich visionierte nicht herum
was aus der erde wird
hätt nicht nach meinem wert gefragt
und nicht dabei geirrt

willst du mich dann als rammelbock
allein auf weitem feld
dort wo die stadtbahn kreuzt und rast  
ist´s schlecht um mich bestellt
 

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28. August 2008 4 28 /08 /August /2008 07:08

 männliche

nacktheit

als totale verkleidung


gespannte muskeln

über sieger-brust

lenken den Blick

weg vom herab hängenden

niedlichen.


bringe

den menschen

fackelndes feuer


entblößt

vor dem spiegel

bewundere ich

meine makel

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27. Juli 2008 7 27 /07 /Juli /2008 04:44
 wenn man sagt ihr seid doch nur nullen
ziemlich mager beschmierte stullen 
müsst als vorwurf ihr das noch nicht sehen
denn wichtig ist wo nullen stehen

mancher schein wäre wertloser dreck
wärn die nullen darauf einfach weg
stehen nullen jedoch an der spitze
ist selbst die schönste eins wenig nütze


(Slov ant Gali)

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26. Juli 2008 6 26 /07 /Juli /2008 16:02
 In mir eine liebliche Stimme spricht,
weniger als Dichter bin ich nicht.

 

Ast an Ast auf alten Pappeln
lachen da auf die falschen Vokabbeln.

 

Die Roime gefonden auf Worte wie Rosen
Die gongen bishorlich noch stots in die Hosen.

 

Und reimst du bescheiden eine kleine Weise
tus leise, ach bitte, tus leise, tus leise!


(Slov ant Gali)

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21. Juli 2008 1 21 /07 /Juli /2008 04:17
es hockt´ ein engel wunderbar
in einer grauen ecke
bis plötzlich wurd ihm sonnenklar
dass er sich nur verstecke


in allen welten unbekannt
dass er ein engel wäre
wie war er traurig so verkannt
ganz ohne engel-ehre


er hat ein schildchen fabriziert
auf dem groß ENGEL stand
womit man leicht identifiziert
als engel ihn im land


wie trieb er marketing danach
dass jeder sollt es lesen
er schriebs und blies es und er sprach
er provozierte jeden krach
er merkte nicht dass nach und nach
ihm schwärzte sich das wesen


die lehre folgt jetzt hintenan
bist du ein engel denke dran
dass niemand wird es merken
kommts dir auf macht und ehren an
musst du den teufel stärken

(Slov ant Gali)

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20. Juli 2008 7 20 /07 /Juli /2008 02:51
 was ich auch tu
nie hab ich ruh
die steinsalzeule sieht mir zu


nicht was ihr denkt
sie ist geschenkt
damit sie meine klugheit lenkt


als lampe strahlt sie ionen aus
das macht der dummheit den garaus
und dies gedicht kommt dabei raus


ich soll an den vertreter denken
für was? erinnern hieße sich verrenken
wem nur soll ich sie weiter schenken?


(Slov ant Gali)

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15. Juli 2008 2 15 /07 /Juli /2008 04:24
 auf meiner konsole
da tipp´ ich das hohle
gedicht von der lieb´
die im festspeicher blieb

ich vernetzt uns per w-lan
erst kam kein okay an
du kanntest mein alter
und den downloadschalter

du fürchtetest viren
ließt´ dich nicht verführen
doch du musstest riskieren
meine spyware zu spüren

hatte software genug
kam voran zug um zug
doch als die lücke ich entdeckt
war die hardware defekt

 

(Slov ant Gali)

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3. Juli 2008 4 03 /07 /Juli /2008 04:14

Es kann, wer Deutschland sucht,

den Zwinger nicht umgehen.

Er ist als Sammelwerk

des Protzens anzusehen.

Lebendiger Beweis

des Nutzens toter Fürsten.

Es war doch richtig schad´,

sie grausam wegzubürsten.

Die Menschen, die dereinst

in 1000 Jahren leben,

erfreut bestimmt die Kunst,

die früher es gegeben.

Wie füllt es sie mit Stolz,

was ihre Art geschaffen

auf jenem langen Weg

vom Ursprung weg,

… dem Affen.

 

Mit solchem hohen Sinn

hatt ich grad Platz genommen,

und auch der Tänzer Schar

ist auf den Hof gekommen.

Programmgemäß wurd´ dort

Ballett zur Schau gestellt,

voll Hoffnung auf Genuss

und außerdem mein Geld.

 

Der Liebe Musterstück

sollt´ grad gegeben werden:

Des Shakespeares Leidenschaft

auf balkonierten Erden.

Es spielte bei dem Tanz

das Paar die Rolle wohl,

doch wurd´ es übertrumpft

durch ein Naturidol:

Es war in diesem Fall

ein Spatz, und nicht die Lerche,

der voller Inbrunst uns

als wär die Bühn ne Kärche

beschimpft mit viel Getschilpe

und plusterndem Gehabe.

Das trug der Ehrfurcht Rest

vor großer Kunst zu Grabe.

Anstatt auf jeden Sprung,

den schwitzend´ Tänzer boten,

 

 

zu achten und den Plot

auf Tiefe auszuloten,

verführte uns das Tier,

so grau und unscheinbar,

zum Klatschen an der Stell´

und Rufen „Wunderbar!“

Betracht´ ich dieses Bild,

erkenne ich die Spur:

Hier sprach zu uns Rousseau

„Zurück zu der Natur.“

Wir alle haben zwar

die Rührung sehr genossen,

die Tränen aber sind

vor Lachen uns geflossen.

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24. Juni 2008 2 24 /06 /Juni /2008 06:11


was wolln unsre jungs nur an reizen verstecken

wenn so locker behost fast die knie sie bedecken

und die mädchen tun sich scheinbar schrecklich genieren

obwohl jeder doch weiß wo sie schön sich rasieren

 

wenn du mitmachst beate werd ich anderes machen

solln sie gucken und staunen oder heimlich auch lachen

komm wir wollen da oben uns das kleine bedecken

und was jeder hat hinten in die sonne raus strecken

 

wenn die äpfel dann reif so in eins zwei drei jahren

geh´n auch wir oben ohne und die welt wird erfahren

ein bikini aus haut damit machen wir faxen

und wir finden es toll denn bald sind wir erwachsen

 

(Slov ant `Gali)

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1. April 2008 2 01 /04 /April /2008 07:13

dem weisen wurm
mit namen che
kommt eine herrliche idee
dein lebend
sinnlos´ körperfett
macht´ seinem sohn
das leben nett 

der erben tun käm schwer ihm an
weil asche
nicht verfaulen kann 

du wärest erstmals nützlich
nur
im großen kreislauf der natur
wär unser weiser che verhungert
zu lange hätt´ er rumgelungert 

dabei ist jener wurm gedacht
dass es in schlängelei vollbracht
oh ja
verschließ nicht deine ohren
ein neuer gandhi wär geboren
mit engels´ lenins hirn vereint
hätt er die menschheit klug geeint

 doch was
ohne wurm und heil´ge kuh
machst du?


(einen vergnüglichen Start in den April wünscht Slov ant Gali)


 

 

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10. Februar 2008 7 10 /02 /Februar /2008 06:57

Am Anfang …

 

Den Affen Pithecantropus
durchzuckte einstmals, welch Verdruss,
ein Blitzgedanke, der zu nackt,
als dass sein Affenhirn ihn packt.
 
So musste er zum Menschen werden,
als der er wandelt nun auf Erden.
Er kann Verstand in Worte kleiden
sich selbst so liebend daran weiden,
gelang´s sie schön zusamm´zubauen,
zu ganzen Denk-Wort-Modenschauen,
damit er, der kein Geistesrecke,
Verstandesblößen gut verstecke.

 

Ein Wort macht klug so manchen Teil,
jedoch auch oft das Gegenteil.

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9. Februar 2008 6 09 /02 /Februar /2008 07:01

Ein fast jugendfreies Umweltgedicht

 Besorgt um Woll, den Hütehund,
fragt sich Susann, ist der gesund.
Er tobt nicht wie ein Lebenstank –
dann ist er ohne Zweifel krank.

Ihn überfiel, oh, welcher Schuft,
der Dreck aus der verschmutzten Luft.
Das arme Tier konnt sich nicht wehren,
das Sannchen muss ihn bald entbehren. 

Die Mama nimmt das Tier ihr weg,
spricht traurig, es hat keinen Zweck.
Erklärt Susanne ungefähr,
die Schmerzen löst der Vet´rinär. 

Susannchen, bleibe draußen sitzen;
du magst doch selber keine Spritzen. 

Der Arzt erkennt es einwandfrei
dass Woll wohl eine Wolla sei,
und bald gäb´s eine schöne Stunde
voll vieler kleiner Hütehunde. 

Und was beweist uns dieser Fall
die Umwelt ists zwar überall,
ja, meistens wird’s Verschmutzung sein,
und doch nicht immer, nicht allein.


(Slov ant Gali)

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31. Januar 2008 4 31 /01 /Januar /2008 06:45

einladung zum gemeinsamen eintopf

 
schenk mir  ein kilo hoffnungsduft
und ein pfund vom schrei vor entzücken
zweihundert gramm ichweißnichtmehrwas
und ein ganzes stück nichtmehrdrücken

ja am besten das aus der lende geschälte
ohne enttäuschungsknochen
und ohne die sehnen vom alltagsstress
die werden nicht weich beim kochen

zwei bund neidlosmöhren die habe ich
und langfleißerbsen ganz junge  
zig jugendschoten schwimmen im topf
die brennen so heiß auf der zunge

ich gebe dir einen löffel ab
wenn du willst auch den allergrößten
und wer uns die suppe versalzen will
den werden zuvor wir uns rösten

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6. Januar 2008 7 06 /01 /Januar /2008 07:52
Rolf Stemmle

Mit der Zeit gehen

Der Wachhund war ganz plötzlich heiser,
sein Bellen daher merklich leiser.
Den Job hat er im Nu verloren,
ein andrer Hund ward auserkoren.

Nun sitzt er depressiv herum
und fühlt sich unnütz, alt und dumm.
Gebrochen fragt er sich, worin
denn nun besteht sein Lebenssinn.

Ein Hühnchen rät ihm naseweis:
“Mag einer keine Eierspeis,
kann ich mich auch als Brathuhn geben.
Flexibel sein, das ist ein Segen!“

 

aus dem Gedichtzyklus,  "Der Mensch im Tier". Rolf Stemmle gehörte zu den Siegern der Friedenslesung 2007.

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2. Januar 2008 3 02 /01 /Januar /2008 07:18

Slov ant Gali

Was ist eigentlich Licht?

 

Der Physiker grübelt ein mittleres Weilchen:

So ein bisschen Welle, ein bisschen Teilchen,

von beidem etwas, doch beides nicht richtig.

die Frage ist deshalb wirklich sehr wichtig…

… und außerdem kann man es herrlich brechen,

dann kann man von einem Spektrum sprechen.

 

Philosophisch gesehn gilt, kein Licht ohne Schatten,

kann dahinter nicht sein, was wir vorher noch hatten.

Und den Weisen befragst du selten vergebens:

Das Licht, ja, das Licht ist die Quelle des Lebens.

 

Was fragst du, mein Kind, in deinem Alter:

Ganz egal, was es ist, es geht an mit dem Schalter.

 

Was ist die Moral von dem kleinen Gedicht:

Was wir täglich auch sehen, verstehn wir noch nicht.

 

(Ich habe einen „älteren“  heiteren Text von mir ausgegraben, um ein besonderes Ereignis anzukündigen: Am Montag, dem 7.1.08, 19.00 Uhr, zu Gast im Kulturforum Hellersdorf, Carola-Neher-Straße 1, einer der 10 Sieger des „Friedenslesungs“-Wettbewerbes 2007 des Kulturring in Berlin e. V.:)

 

Wolfgang Reuter

Die Fabel vom Lauch und den Rosen

Begrenzt von einer Gartenmauer

wuchs einst ein schöner Rosengarten.

Das Feld davor bepflanzt´ ein Bauer

Mit Zwiebellauch und Knoblaucharten.

Und weil die Sonne kräftig schien,

fing´s an zu blühn.

 

Die Rosen, stolz auf ihre Düfte,

begannen bald, sich zu beschweren,

dass Lauchgeruch die Luft vergifte,

das würde sie beim Blühen stören.

Und ihr Gemüt sei schwach und krank

Vom Lauchgestank.

 

Der Sommer kam, und immer tiefer

Drang edler Rosenduft ins Land.

Das lockte manches Ungeziefer,

das leicht die Mauer überwand

und gierig an den Rosen fraß,

was für ein Spaß!

 

Dann fraß die Brut schon ganze Pflanzen.

Sie kam sehr schnell auf den Geschmack.

Und ganz besonders fette Wanzen

Vermehrten mehrmals sichj am Tag.

Nur Rosen dicht beim Lauch, die ließen

Sie weiter sprießen.

 

Denn durch die scharfen Lauch-Gerüche

War das Geziefer hier schockiert.

Das schlug zu stark auf seine Psyche,

als dass es davon auch probiert.

So wurden Lauch und Rosen Freunde

(statt Stinke-Feinde)

 

Was lehrt uns das in Ost und West?

Selbst wenn wir uns nicht riechen können,

so steht in harten Zeiten fest:

Man soll nicht Lauch von Rosen trennen.

Und wer ist Rose, wer ist Lauch?

Das frag ich auch.

 Dieses Gedicht,wurde veröffentlicht in "High-matt Land"( und "Blumengrüße")  im Schmöker Verlag Christine Bienert, Garbsen. Der Autor stellt giftig und kichernd sein satirisches Werk vor… und gleich noch eine Zugabe wegen der neuen Gesetzeslage:

Falls ich nicht der Einzige bin, der spätestens mit Beginn des neuen Jahres nicht mehr rauchen wiil, hier meine autosuggestive Beschwörungsformel:

ICH RAUCHE NICHT!

Seit kurzem rauche ich nicht mehr,
bin nicht mehr tabaksüchtig.
Das klingt so leicht und fällt so schwer.
Mein Gott – was bin ich tüchtig!
Auch wenn’s mir fast das Herze bricht:
ICH RAUCHE NICHT!

Natürlich spür ich dann und wann
mal Rückfall-Sucht-Attacken.
Doch bleib ich stark und weiß: Ich kann
die Sucht-Attacken packen.
Geht’s mir mal schlecht, dann denk ich schlicht:
ICH RAUCHE NICHT!

Mein Körper macht schon auf Recycling.
Doch träum ich mal vom Rauch-Genuss,
dann sag ich mir: Sei stark, Du Feigling,
Du hast versprochen: Jetzt ist Schluss!
Schreib, statt zu rauchen, ein Gedicht!
ICH RAUCHE NICHT!

Falls ich mal in der Hölle lande
(das wäre eigentlich gerecht),
dann ärgert sich die Teufelsbande;
denn ich als Leiche brenn so schlecht.
Wie ich auch schmor im Höllenlicht:
ICH RAUCHE NICHT!

Wolfgang Reuter

 

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22. Dezember 2007 6 22 /12 /Dezember /2007 08:59

Vorübergehender Anfall - Umweltmoritz

 

Ach, welch wilder Geistesblitz

packt mich, wenn ich hier so sitz,

 

und das alles macht nur die

schwarze Umweltphantasie.

 

Eine Platte legt` ich flach,

auf das Kohlekraftwerksdach.

 

Stopfte zu den großen Schlot,

der der Umwelt wird zur Not.

 

Und, wenn ich von hinten seh,

einen teuren PKW,

 

schüf per Apfel ich ihm Ruh,

stopfte schnell den Auspuff zu.

 

Wenn auch nur für paar Minüt

Braucht´ der keinen Katalyt.

 

Doch dann les ich, mein Benimm

schadet auch, und zwar sehr schlimm.

 

Jedes Rindvieh hintenan

bläst herum das Gas Methan.

 

Und Last Minute Balearen

will ich auch und Auto fahren.

 

Also Schluss mit allen Faxen

wie von Moritz oder Maxen.

 

Ich setz müd mein Mützchen auf

und lass allem seinen Lauf.

 

Wenn das böse Ende droht,

bin ich sowieso schon tot..

 

 

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Lesetipps

Satirisch-Heiteres:
Wolfgang Reuter
"High-matt-Land"
Rolf Stemmle     
"Der Mensch im Tier"

Petros´ Netz-Lyrik