17. Juni 2010
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11:43
Deutsche Heimat 11
Auf deutsch lässt sich vortrefflich dichten,
nicht nur in Reimen, nein, mitnichten.
Es ist der Sprache zu verzeihen,
dass sie umblümt viel Schweinereien.
Doch hätte ich da eine Wahl,
ich würde ferkeln ohne Qual
in Sprachen international.
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Heimatgedichte
17. Juni 2010
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Deutsche Heimat 10
Er dacht
an Deutschland in der Nacht
und war so
um den Schlaf gebracht.
Ich denk an Deutschland
viele Tage
die ich mir nicht
zu sparen wage.
Doch gäb es Besseres zu tun:
Bei Tage Mensch sein,
nächtens ruhn ...
vielleicht ´s auch mal
französisch tun ...
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Heimatgedichte
17. Juni 2010
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11:40
Deutsche Heimat 9
Es weint der Dichter
Lachtränen
der in die verlorene
Heimat zurückkehrt
und erkennt
die die er
eingemeißelt in
seiner Hirnrinde
mit sich getragen
war die einzige
die er
je gehabt.
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Heimatgedichte
17. Juni 2010
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11:39
Deutsche Heimat 8
Meine Sprache
bringt Wörter
zum Klingen
durch die Melodie
der Reime
an ihrem Ende
Du pflückst
einen Strauß
blumiger Ausdrücke
Er klopft
Sätze seiner Sprache
auf die Matrix
seiner Wortgebirge
Wir
nennen es
Gedicht
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Heimatgedichte
17. Juni 2010
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11:38
Deutsche Heimat 7
Wenn du
deine Heimat
übersetzt in
meine Sprache
genauso liebst
wie ich
meine dann
haben wir
sie gemeinsam
und nennen
sie Erde
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17. Juni 2010
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11:35
Deutsche Heimat 6
Als mein Vater
endlich
vergessen durfte
was er
an der Ostfront
getan
gab er mir
in meiner Mutter
Heimat
Als ich meinte
so wie ich
kann man leben
gab ich meinen
Kindern den Weg
in eine gemeinsame
Heimat
frei
ich habe mich
zu früh
gefreut
Mein Vater braucht
seinen Irrtum
nicht sehen.
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Heimatgedichte
17. Juni 2010
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11:33
Deutsche Heimat 5
die Ostsee
reichte mir
als Meer
der Harz
als Gebirge
Leipzig
als weltoffene Stadt
ein Teich von nebenan
zum Baden
Heimat
verdammt zum
Unland
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Heimatgedichte
17. Juni 2010
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11:33
Deutsche Heimat 4
Wer
schützt mich
vor Deutschen die
die Zugspitze bei Kundus
verteidigen und verhüllten Taliban
vorschreiben wie ihre
Heimat sein soll
so wie
mir
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Heimatgedichte
17. Juni 2010
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11:31
Deutsche Heimat 3
warum nur Deutscher
warum nicht Europäer
warum nicht Weltbürger
warum nicht Mensch
warum nur
warum
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Heimatgedichte
17. Juni 2010
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11:30
Deutsche Heimat 2
Schließfächer
zinsgeschwängert
Sammlung
ausgebrochener
Zahngoldkugeln
widerständige graue
Amalgamgebisse
singen von Brücken
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Heimatgedichte
17. Juni 2010
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11:28
Deutsche Heimat 1
Erbschaft der Gegangenen
Ausschlagen unmöglich
Schönheit in Blut
Herrenleben
Gabelung für Gabelung
Panzerrohre
Ich wende mich ab
Entfliehe dem Nagelbrett
Der Geschichte
Im Weglaufen
Heimatlos
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Heimatgedichte
17. Juni 2010
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07:56
Tweed 107
Ich bin ja
nicht neidisch
aber
Was können die da oben
was ich nicht
auch nicht
könnte
also
Wann endlich
gehöre ich
dazu
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17. Juni 2010
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07:55
Alt
viele vertraute stimmen
singen
schon lange
nicht mehr
ich
mische
den ganzen chor
mit meiner
stimme ab
und erkenne sie
nicht mehr
schön
ist das lied
nicht mehr
17. Juni 2010
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07:48
Wie konntet ihr nur ... ?
Früher die Hure
sie betrat
den Stuhl
zum Beichten
Seele befreite
böse Geister
konnten entweichen
sie ging etwas weniger düster
ein wenig seliger
ein wenig mehr wie ein Priester
Hoffe so sehr
der falsche Film
ob ich noch spule?
Bei einigen Priestern
macht´s nun genau andersrum Schule
Rein als Priester
raus als Hure
missbrauchte Kinder
am heiligen Stuhle
Füße mit Krallen
die erst Kinderseelen traten
dann von der Kanzel
die Worte des Herrn offenbarten
Dieses schreckliche Bild
geliefert
und bestellt
oh Gott
es gilt
der Teufel
ist der Herr der Welt.
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Sebastian Deya
17. Juni 2010
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06:18
Zu heute sage ich eines: Es ist der 17. Juni. Also starten „Zum 17. Juni (2) “ und „Zum 17. Juni (1) “.
Zur Krönung des Ganzen versteht „Tweed 78“ von Natascha P. / Slov ant Gali die heutige Welt als Haufenreim ...
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16. Juni 2010
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12:37
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Twitter-Tweeds
16. Juni 2010
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12:35
Vor dem Sprung
Tritt mich weiter, schlag mich weiter,
doch schenke mir ein Lied.
Glaub an mich, ja, setz auf mich,
Gib mir Kraft, die zieht.
Oh, mein Buch, ja, mein Buch,
ist schon am Verwesen.
Nicht mal ich, auch nicht ich,
möchte noch drin lesen.
Reim auf Glück nur ein Stück,
gib die Hoffnung mir zurück,
Ach, mein Mund, der ist leer.
Zu verschenken bleibt nichts mehr.
Durch das raschelnd grüne Laub
tanze ich und bin so taub.
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Unveröffentlichtes 1-99
16. Juni 2010
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08:36
Tweed 6
Recht
verdreht
eure Ansicht
Ihr wollt
mich?
Verdreht
Recht
meine Ansicht
Niemals.
Recht
verdreht
meine Ansicht
bitte
nicht
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Sebastian Deya
16. Juni 2010
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/2010
08:32
Der eigene Weg
Vorbei ist die Nacht
Tag beginnt
die Sonne lacht
diese Wonne. „Los, raus, geschwind!“
Sehe
meine hübsche Nachbarin
gehe
zu ihr hin
„heut will ich´s wagen“
nehm´ sie am Kragen
beginn´ sie zu schlagen
erst ins Gesicht
dann in den Magen
bis sie Blut erbricht
geht zu Boden. Sie will klagen
will ich nicht. Geb´ ihr den Rest. Mit dem Spaten
So viel Blut
des Lebens Flut
tut so gut
neuer Mut
In Nachbar´s Garten
zwei Alte
den Tod am Erwarten
halte
geduldig ihre Hand
reiß sie vom Stuhl und spalte
ihren Kopf an der Wand
Der im Alter
einer der Netten
da knallt er
zu Boden. Er will sie retten
falsch gedacht
besser ein Ende gemacht
und so lang auf ihn eingestochen
bis ihre Leiche verwest. Nie sowas schönes gerochen.
Solche Freude
so mach ich weiter
ab heute
für immer. So heiter
wie ihn Trance
keiner überlebt. Ohne jede Chance.
Ein letzter Rest
der schon nur noch hinkt
ein solches Fest
dieser Fisch. Der vom Kopf her stinkt
sollte ihn wählen
muss ihn quälen
will noch behaupten
muss ihn enthaupten
den Rest Körper auf Krücke
zerschneid´ ich genüsslich in Stücke.
Jetzt steh ich hier
zwischen Blut und Leichen
gestillt ist die Gier
letzte Schreie. Die der Stille weichen
seh´ mich im Spiegel stehen
hör´ letzte Opfer noch flehen
Plötzlich vergeht das Lachen
„wie konntest du nur?“
frag ich mich. „Das alles hier machen?“
Plötzlich mein Auge, es kullern die Tränen
„was sollte ich machen?“
aus dem Auge. Das starrte auf Leichen. Musste bloß gähnen
War einst stolzer Gatte
von meiner Frau geschieden
die ich nie hatte
keiner meiner Lieben
geblieben
Rache an Dieben
hab an sie meine Kinder verloren
hatte geschworen
sie zu schützen. Ihre Äuglein, ihre Ohren
wurden nie gezeugt, meine Hoffnung nicht mal geboren.
„Wie konntet ihr nur?!“
stur
„wie konnten wir nur?!“
Verzweiflung pur
„ihnen nie eine Chance geben?“
haben getötet. Nicht mal geborenes Leben
Und so leg´ ich mich. Zwischen Leichen, meinem eig´nen Verderben
zwischen toten Kindern. Strömen aus Blut. Nur noch hin und will sterben.
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Sebastian Deya
16. Juni 2010
3
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/2010
08:30
Nähe, unerträglich ...
Stundenlang,
ohne Zank,
reden wir am Telefon,
diskutier'n in aller Ruh'.
Sitzt du hier
neben mir,
scheitert jede Diskussion,
keiner hört dem andern zu.
Tagelang
sehnsuchtskrank ...
Bist du jobbedingt nicht da,
dann vermiss' ich dich unsäglich.
Bist du hier
und ich spür'
deine Hand in meinem Haar,
ist die Nähe unerträglich.
Nicht nur mir,
nein, auch dir
geht es so und du bist froh,
ruft am Morgen dich die Pflicht.
Aber dann
rufst du an
und ich hör', wie vom Büro
deine Stimme zu mir spricht ...
Stundenlang,
ohne Zank ...
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Gunda Jaron
16. Juni 2010
3
16
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/Juni
/2010
05:58
Achtung! Böse Falle! So sollte man vor „Universum“ warnen. Über die vorigen Fassung haben sich besonders Frauen amüsiert, die richtig interpretiert hatten ...
Über „Arbeit II“ darf man getrost geteilter Meinung sein. Allerdings lasse ich mir keine Nase wachsen ...
Natascha P. / Slov ant Gali „Tweed 76“ lässt einen Typ Menschen einen weiteres Stück „Heimat“ erobern, wie er es versteht ...
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15. Juni 2010
2
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/Juni
/2010
10:16
Tweet 5
Ihr klagt
was fehlt
man sich wagt
mal gefragt
wenn ihr zu toben neigt?
den Mensch im Spiegel
er rast
weil ihr
schweigend
die Schweigenden
vergaßt.
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Sebastian Deya
15. Juni 2010
2
15
/06
/Juni
/2010
10:15
Tweet 4
„Wo bin ich gelandet?“
Zweifelte, rechnete, schrieb
zog von sozial ab
bis nichts soziales blieb
Nie einsam
gestrandet
bitter
das Ergebnis: Twitter.
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Sebastian Deya
15. Juni 2010
2
15
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/Juni
/2010
10:15
Tweet 3
Klagt über Leben. Zwischen Blitzen
Kälte. Und donnert auf Twitter
laut. Grollend. Am Überhitzen
Donner übertönend. Menschliches Gewitter.
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Sebastian Deya
15. Juni 2010
2
15
/06
/Juni
/2010
10:13
Pusteblume
fallschirme
fliegen
sturm
geblasen
deine freude
begleitet
samen auf
neuen boden
fallschirmjäger
willst du werden
wenn du
groß bist?
wer
zieht dir
diesen
löwenzahn
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Frieden