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  • Lyrik-Veröffentlichungen "worträume" allein, "Mit Blindenhund durchs Liebesland" zusammen mit Ricardo Riedlinger und Volker Brauer und als einer von 10 Autoren aus Israel, Österreich und Deutschland: 10 X 10 = 100,
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  • Lyrik-Veröffentlichungen "worträume" allein, "Mit Blindenhund durchs Liebesland" zusammen mit Ricardo Riedlinger und Volker Brauer und als einer von 10 Autoren aus Israel, Österreich und Deutschland: 10 X 10 = 100, Prosa: "Planet der Pondos" (Rom

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Lesungen

26. September 2015 6 26 /09 /September /2015 07:31

Scheidungswolken

-

Regentropfen bleiben

ungemalt

.

Ätzender Niederschlag

Retten könnten mich

Tropfen klaren Wassers

.

wasch dich

du bist so dreckig

.

Ich drehe mich weg

weine Salzwadis

in Krustenhaut

.

Wellen deines

Süßwasserwortsees vor Augen

verdurste ich

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25. September 2015 5 25 /09 /September /2015 06:24

Sebastian Deya: falsch informiert

.

Die Schule findet die Talente,
fast keins wird nicht zerstört –
einbetoniert in Fundamente
schlägt man Wurzeln ungehört.

Gute Worte sind die halbleeren,
doch ihr Tod ist das Wörterbuch,
weil Definitionen sie beschweren,
flüstert’s unter’m Leichentuch.

Und auch geballtes Wikiwissen
ist nichts, was lange bleibt,
denn drin bleibt nur beschissen,
was man ohne Grund hin schreibt.

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24. September 2015 4 24 /09 /September /2015 06:18

Titanic Erde

Als Wassermassen eisig kalt

längst schon den Rumpf in der Gewalt,

sprach noch voll Stolz der Kapitän,

„Unmöglich ist das Untergehn.“

-

Der Massentod war längst besiegelt,

Die Prophetie wurd abgewiegelt.

Sie waren leider nicht gescheit,

am Eingang zur Unendlichkeit.

-

Ich fühle schon den feuchten Fuß,

was nutzt in Stein geschlagner Gruß

am Grabstein, drauf der Aliens Dank:

„Mensch machte Platz per Untergang.“

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23. September 2015 3 23 /09 /September /2015 07:12

Sebastian Deya: könig alex voll von pfosten der 1. (und das letzte)

.

Es war einmal ein Blaublutbaron,
von Kopf bis Fuße hässlich
regierte er von seinem Thron
nur brutal und grässlich.

.

Gesaugt durch einen Schlauch,
lief das Mark vom Erdenkuchen
direkt in seinen fetten Bauch,
wonach die Menschen seither suchen.

.

Und Lawinen hat er los getreten
und was fühlte er sich prächtig!
Wenn sie frierend war’n am Beten,
ja dann, ja dann, da war er mächtig!

.

Bis bei Nacht im Menschenwimmern
unter’m vollen Mond,
ein Gerücht aufkam, das in den Zimmern
gleicher Eier nun ein andres wohnt.

.

Es sollte sich aus Lebensketten,
weil es geboren wurde frei,
sprengen und suchen, was sie hätten
wären diese Fesseln entzwei.

.

Da sprang der Fürst in die Rüstung
und steckte fest! Die dicke Sau!
So schrie er eben von der Brüstung,
ja… äh.. töten… so!…so!… genau!…

.

Was quälten sie das arme Kind!
Da verließ den Adel das Niveau,
er kramte vor sein Szepter geschwind,
doch: Keine Seele? Keine Libido!

.

War’s halt nichts mit Onanie!
Das Kind, bewaffnet mit nem Knüppel,
das erfeute ihn genug, und wie,
wenn’s davon schlich, wie ein Krüppel

.

und wieder kam es dann als Narr.
Sie spotteten, spuckten, lachten,
strahlend stand wer gottgleich da
und dachte sich, wie toll sie’s machten.

.

Eines Tages kam der Jung als Ritter,
nie verließ ihn je der Mut,
im Auftrag fern geliebter Dritter
verlor er dabei so viel Blut,

.

da nahm der König ihn zur Hand
und versuchte ihn nochmal zu reiben!
Doch kalt wie vor ihm diese Wand,
musste er halt schlaff bleiben.

.

Nacht.„Ans Fenster? Ein Gewitter!“
Oben ohne und in Jogginghose,
erschien ihm ein Gedankensplitter
und es kroch der grandiose

.

König in sein Bett.
Mit den Beinen angewinkelt,
dacht er im Himmlbett, er hätt,
sich vor Angst glatt eingepinkelt.

.

Er schickte einen armen Tor,
der sein Dieneräffchen auch,
zum Türbewachen einfach vor,
in die Schnauze! In den Bauch!

.

Zack! Und weg vom Fenster!
Gegen das Schwert der Garnison
und allerhand Gespenster,
gegen Spott und blanken Hohn,

.

runter! Rauf! Rauf! Runter!
Vom Fuße an der Treppen!
Einmal schrie er noch laut munter:
„Ich werde mich zu dir schleppen“,

.

bis plötzlich das Bild verschwommen.
Der fette Herrscher grinste dämlich.
Der Junge, der war umgekommen!
Das wusst er! Klar! Und nämlich!

.

Wie stolz er da vor ihm stand,
die Brust, sie wollt nur raus gehen,
plötzlich sah er in der toten Hand
auf einem Zettel „Arschloch!“ stehen:

.

„Könnte Hässlichkeit nur schnell rennen,
dein Arsch, er schafft es nicht,
vom Startplatz aus je los zu rennen,
während dein Face Rekorde bricht!“

.

Aus dem Sarg ertönt ein Lachen
und das fette, alte Wrack
sah man durch’s Seeleneise krachen.
Er sank dahin wie’n nasser Sack.

.

So ging der junge Mann, fast neu geboren,
vorbei an erblassten, finstren Minen
und dacht: Naja! Vielleicht verloren!
.Doch noch immer fett am grienen!

.

.

(Orthografie original)

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22. September 2015 2 22 /09 /September /2015 17:11

Ich Adam

.

Als ich

aus fernem Raum

heimkehrte,

verharrte mein Blick

auf dem Bücherregal,

„Denn Staub bist du,

und zum Staub

wirst du zurückkehren ...“

Für die Ewigkeit

gesprochen von

Götzendienern der Schrift

Ich aber

griff zum Wedel

Mein ist

der Augenblick

Der Staub

muss warten

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21. September 2015 1 21 /09 /September /2015 15:32

Sebastian Deya: trotz allem

.

Dieses Eine unter 1000 Gefühlen,
das nicht verebbt im Kühlen,
diesen Einen unter 1000 Küssen,
den wir wirklich haben müssen,
diese Eine unter 1000 Frauen,
der wir dann doch vertrauen,
diesen Einen unter 1000 Männern,
trotz den ganzen Machopennern,
dieses Eine unter 1000 Leben,
dessen Sinn wir noch erheben,
diese Zwei unter 1000 Händen,
die garniert mit schönen Lenden,
diesen Einen unter 1000 Wegen,
der nicht endet bloß im Regen,
dieses Einmal unter 1000 finden,
unter Hunderten die schwinden,
ist die Kunst durch’s Leben zu gehen:
Trotz allem nichts zu übersehen.

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20. September 2015 7 20 /09 /September /2015 14:36

Scheidungswolken

.

Ätzende Worte

aus Mundwinkeln

..

Tropfen

klaren Wassers

könnten mich retten.

.

Regenbögen bleiben

ungemalt

.

Ich sei

so dreckig

und du forderst

wasch dich

bevor mein Wasser

dich netzt

Dann versprühst du

den Sonnenregen

Ich drehe mich weg

weine

salzige Wadis durch

staubverdeckte Krustenhaut

.

Die Wellen deines

Süßwasserwortsees

vor Augen

Lippen zusammengepresst

verdurste ich

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19. September 2015 6 19 /09 /September /2015 08:52

Sebastian Deya: soul survivor

.

Fühlt man die dürre Erde beben,
hört man sie wütend schnaufen,
ist man so frei sich hin zu geben,
anstatt einfach weg zu laufen

oder sich bei ihnen einzureihen,
weil man von innen sicher spürt,
man könnte es sich nicht verzeihen,
wohin die Raserei uns führt,

dann siehst du das Unheil kommen
unter einer Wolke tobend Staub,
dann macht die Angst dich benommen –
schließ die Augen! Stell dich taub!

Es wirft dich alsbald in den Dreck
und du liegst schutzlos da,
fegt man dann über dich hin weg,
wird dir aber so auch bald klar:

Egal, wie’s kommt, es liegt bei dir,
denn du kannst kämpfend strampeln;
der Mensch, er ist kein Herdentier,
er kann bloß vorwärts trampeln!

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18. September 2015 5 18 /09 /September /2015 08:41

Wolke 7

.

Ich wollte einst auf Wolke 7 schweben

in hohem Glück bar jedes Schmerzes leben

Ich wollt mit dir die leichte Liebe loben

total entrückt, orgastisch abgehoben

.

Die Wolke unter mir war watteweich

und mein Gesäß erkundete sogleich

auf diesem Grunde Halt zu finden

ich wollt die Watte hautnah um mich winden

.

Doch wahre Wolken sind sehr kühl und nass

die Haut wurd mir vor Schrecken blass

In dem von mir erweckten Regen

fiel ich der Erde Kruste plump entgegen.

.

Und wenn ich nun auf diesem Steinfeld stehe

und jene Wolke oben sehe

dann möcht ich lieber unten bleiben

anstatt den Steiß voll Schmerz zu reiben

.

Doch manchmal lockt mich eins der Lieder

von den Sirenen – und ich schwebe wieder.

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17. September 2015 4 17 /09 /September /2015 06:37

Sebastian Deya: and still I smile

.

Langsam wird es
still
um den Tag,
als ginge ihm
in dem sichtlich viel
zu engen Kleid, in das
er sich nach
und nach
zwängte,
die Puste nun
endgültig aus.

Ich spüre den Wind
nach der lauten Ruhe
vor dem Sturm,
der meine Spuren,
die sich im Sand
bis hierher verliefen,
langsam verweht.
Ich höre den Verkehr
wie er in der Nacht
verschwindet, nur zwei
einsame Lichter
werden mich wohl noch
passieren, nach denen
ich mich nicht mehr
wenden werde, bis
mit ihnen dann
der letzte Zug
abgefahren
sein wird,
auf den ich
lange schon nicht mehr
aufspringen will.

Wie lange sitze ich
hier schon regungslos,
während ich in Albträumen
erwachte, die tief begraben liegen
unter dem Beton der Gossen
auf denen sie spielten,
während ich meine Träume
klopfen ließ an Cheftüren
oberhalb von Wolkenkratzern,
während ich alleine hier saß,
unterhalb von mächtigen Türmen,
deren Scheinwerferlicht mich
längst erfasste.

Doch blicke ich nach
vorne, dann grinse ich
in die blauen Augen,
die ich knapp unterhalb
der gespiegelten Glutröte
sinkender Sonne auf der
Oberfläche des Flusses
vermute.

Und ich schließe
die Lider
und ich genieße den
Untergang,
weil ich genau hier spüre,
irgendwo fern seid ihr
Schulter an Schulter.
Träne in Träne.
Herz an Herz.
Schlag für Schlag.
Saite an Seite,
bis wir uns gemeinsam
einen Aufgang in den
neuen Morgen
erträumten.

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16. September 2015 3 16 /09 /September /2015 19:33

Wetterfreuden

Mir malt
gefrorener Dampf

Bilder
in den Himmel.


Manchen
sind es Wolken

für Fruchtbarkeit

manchen

das Ende

Was soll´s
Noch scheint uns

die Sonne.der Warmzeit.

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15. September 2015 2 15 /09 /September /2015 07:01

kissleblowing

.

Kissleblower

Warum geht ihr bloß
mit Schippe
und Spaten
auf eure Suche nach
Wahrheit,
warum akzeptiert ihr
die fremden Kreuze
auf euren Karten?
Die Wahrheit finden
bedeutet,
Dreck zu fressen
und auf Steinen
zu kauen
und in
glasige Augen
zu weinen,
bis der Punkt,
wo ihr suchen müsst
auf der Hand liegend
greifbar nahe
kommt.

Seht ihr ihn vor euch?
Den Da Vinci Code?
Abbild des Menschen!
Die Quadratur des Kreises,
er steht im Mittelpunkt,
eingekreist von Angst,
abgeschnitten von der Außenwelt,
streckt er sich
gleichmäßig
so weit er kann,
bis die Gliedmaßen,
an den
gesetzten Grenzen
seiner Wahrnehmung
Enden.
Und er schafft sich
ein weiteres
Gefängnis,,
mit dem er sich,
immer auf der
Grenze verlaufend,
gleichmäßig,
um sich selbst dreht.

Schwindelnd versucht er
den Moment zu fassen,
ein weiterer Arm wächst,
der sich an den Resten
von gestern hält,
ein weiterer Arm wächst,
der sich hält
an der Hoffnung
auf Morgen –
doch wo er auch steht,
er dreht sich
immer weiter nur
um sich selbst.

Mensch! Siehst du nicht,
das bist nicht mehr
wirklich du!
Sechs Arme,
sechs Beine,
und keine Rast selbst
bei völligem Stillstand.

Und so stehe ich
im strömenden Regen,
zwischen den
göttlichen Säulen,
sie sind viel zu massiv,
als das sie
das nächste Beben
überstehen könnten.

Doch: Keine Angst
mein Schatz,
denn ganz egal,
wie viel Beton
sie anrühren –
ich kann sie sehen,
ich sehe sie,
deine natürliche,
atemberaubende
Schönheit,
durch das letzte
Schimmern der
trocknenden Tränen.
Und so balle ich
eine Faust
in der Tasche
und hauche dir
von der anderen
diesen Kuss,
schließ die Augen,
mein Schatz!
Atme tief ein,

mein Schatz,
wenn er mit dir
fertig ist,
mein Schatz,
verspreche ich dir
mein Schatz,
wir sehen uns
draußen.

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14. September 2015 1 14 /09 /September /2015 07:32

deutsches herbstlied

.

Von hohem norden komm ich her

ich muss euch sagen, es herbstet sehr.

Verhüllet also eure herzen

und schafft euch licht mit kerzen!

.

Die nächstenliebe lebt nicht mehr.

sie bringt nicht amt und auch nicht ehr.

wenn von den bäumen blätter fallen

lasst´s abendländisch lodern und knallen.

.

War es einst sitte, mit feinen geschenken,

an seine nachbarn in ställen zu denken,

bleibt heut´ kein grund mehr sich zu verrenken:

ihr dürft euer streben auf die börsen lenken.

Unser ihr öl und lasst sie nicht leben

so lang´ unsere drohnen am himmel schweben

ist den kursen der aktien höhe gegeben

wie kalt ists daneben.

Braucht ablass ihr gegen die sünden

begangen an denen die ihr schimpft asylant

könnt ihr beruhigt allen künden

ihr wählt die parteien die zu christ sich bekannt

.

(FAK, 10.9.15)

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13. September 2015 7 13 /09 /September /2015 16:57

kultiviert sein

.

Es fummelt in der Petrischale
im Universitätslabor,
mit der Pinzette ein paar Male
der Dr. Dr. Professor

mit goldner Schöpfungskrone.
Und der Forscher denkt:
„Was wär’n die Bakterien ohne
mich, der ihnen hin geschenkt?

Keiner würde sie entdecken!“
Was der Gute nicht kapiert?
Er ist im Schöpfungsbecken
auch wie sie bloß kultiviert!

Einer halt im goldnen Käfig.
Der Andere ist durchsichtig.
Beide dort sind sie gezüchtet.
Einer dort hält sich für wichtig.

Die Andren würden sinnvoll Leben,
fiel dem Mensch die Schale hin –
zur Not zersetzen sie den Käfig eben
mit dem Letzten. Das macht Sinn!

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12. September 2015 6 12 /09 /September /2015 07:22

Lied, im Mondenschein zu heulen

.

Die Woche hat begonnen,

das Glück ist mir zerronnen,

allein ein Kater blieb zurück.

Die Mahnung von der Steuer

samt deinem Bild im Feuer

vom Brot verzehrt das letzte Stück.

.

Ich bin so melancholisch,

mir ist auch gar nicht wohlisch

die Zeit mit dir war wunderbar.

Ich fühl mich so verlassen,

ich kann es gar nicht fassen,

dass alle lachen, hell und klar

.

Bald merke ich indessen

man hat mich nicht vergessen

der Kuckuckmann steht an der Tür.

„Wann zahlen Sie denn endlich,

Ich schau mal, was hier pfändlich.“

Wen wundert´s, dass ich Trübsal spür …

.

.

(geduldet vom Friedrichshainer Autorenkreis am 10.9.2015)

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11. September 2015 5 11 /09 /September /2015 08:45

Gunda Jaron: Verschnuppt

-

Seit Stunden: Das Fenster steht offen …

Ich habe ein winziges Stück

des nächtlichen Himmels im Blick

und wage nur leise zu hoffen …

Dann plötzlich: Für ein, zwei Sekunden,

ein silberner Lichtschweif entflammt

ein Leuchten auf mattschwarzem Samt.

Ein Zauber – schon ist er verschwunden.

Ja, will mich das Schicksal betuppen?

Hab' so viele Wünsche gehabt!

Und dann hat es endlich geklappt:

Ich seh einen Stern sich verschnuppen,

doch ihm meinen Wunsch zu enthüllen,

das fällt mir vor Staunen nicht ein!

Jetzt denk ich, das muss wohl so sein …

Um sich einen Traum zu erfüllen,

bedarf's keines Meteoroiden!*

Wer selber, aus eigener Kraft,

den Wünschen Erfüllung verschafft,

erst der ist doch rundum zufrieden …

* nicht zu verwechseln mit Meteoriten.

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10. September 2015 4 10 /09 /September /2015 09:04

Im Poesiealbum einer Wolke

Vom Wind

gehetzt

bleibst du

keinem Stück

meiner Haut treu

und kommst doch

immer wieder

Welch Wunder

du

benetzt

mich

gerade dort

wo ich schon

rissig geworden

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9. September 2015 3 09 /09 /September /2015 18:57

Sebastian Deya: inflation!

.

Es stellt sich im Gedichtechor

oft das Wörtchen Liebe vor –
kann heilen, fliegen, wandeln,
ohne je von dem zu handeln,

den man von ganzem Herzen liebt,
den man küsst, der nimmt und gibt.
Gebt eurer Liebe sein Gesicht!
Ihres Namens braucht es nicht!

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7. September 2015 1 07 /09 /September /2015 07:54

Sie kommt!

.

Die Bewohner

zweier Städte

träumen

zur selben Zeit

von einer großen Wolke

die sich am Himmel

ausbreitet.

.

Der eine

schießt von seinem Lager hoch

versammelt seine Familie

samt den zwei Notbündeln

auf dem Boot zur Flucht

Es geht wieder los

.

Der andere

schießt von seinem Lager hoch

schaut hoffend zum Horizont

wieder nichts

und legt sich still

zu seiner Familie

Die beiden Städte

sind weit

noch so weit.

Vielleicht

flüchten ihre Bewohner

ja nicht und sterben

höchsten dort

wo aus dem Meer

unsichtbar die Bienenmänneraugen lauern

sie abzufangen

damit sie daheim

euren Reichtumstod sterben.

.

Schlaft nur!

Die Wolke kommt

nicht.

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6. September 2015 7 06 /09 /September /2015 18:59

Sebastian Deya: wann endlich reicht es?

.

Geld macht die Reichen reich,
Geld macht die Birne weich,
Geld, es ist des Reichen Charme,
Geld, es macht die Armen arm.
Geld macht die Schwachen kalt und hart,
Geld macht die Starken kalt und zart,
Geld macht Sinn für die Gewinne-Spinner.
Geld macht Vollpfosten zum Gewinner

und weil die Verlierer so Gewinner sind,
sind nur Verlierer hier nicht komplett blind.
Wer ohne Geld verloren an den Rändern,
der erkennt: die Welt, sie muss sich ändern!
Es entlarvte die Nuirdankgeldgewinnerspinner,
enpuppten sich hier endlich echte Gewinner.

Doch es reichen keine bunten Schildchen,
und es reichen keine grellen Bildchen,
und es reichen nicht geplagte Worte,
und es reicht nicht die bekannte Sorte.
Bis auf dich, Verlierer. Ist alles bekannt!
Nur deine Wahrheit. Sie ist ungenannt.

Ihr alle klagt,
ihr alle sagt,
von andren Orten,
in andren Worten,
vom Bettler bis zum König, vom Sklaven bis zum Scheichen:
Schuld sind die Dummen. Verantwortlich die Reichen.

Verlust, Verlierer, machte Sinn!
Nähmst du, Verlierer, ihn nicht hin!
Würdest du nicht wie die Spinner,
im falschen Spiel dich wünschen zum Geldgewinner,
sagtest du zu Verlierern wie mir:
diese Welt gehört uns. „Uns! Und: Wir!“,
dann müssten wir nicht wie die Deppen
auf’s Bahnhofsklo die Scheiße schleppen –
denn regierte das Geld nur König und Scheiche,
machte Armut am Ende aus armen noch reiche.

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5. September 2015 6 05 /09 /September /2015 16:46

Übermut

,

Die Mutter Erde, feucht

sprach zu des Dunstes Kindern

Ihr habt von Icarus gelesen

was ihm geschah

als er zu hoch gewesen

Merkt, so ergeht es letztlich allen

die höher steigen

werden tiefer fallen.

.

Des Dunstes Nachwuchs

konnt darob nur lachen

Die Alte quatscht -

wir werdens besser machen

Der Icarus, der flog allein

wir aber wolln zusammen sein

Die dumme Sonne

werden wir verdecken

Welch Spaß

ihr Zungen rauszustrecken

Doch wie entsetzt´s die dunstigen Gefährten

als sie, der Sonne näher, das entbehrten

was sie zum Steigen vorher animierte:

die Wärme war´s, die sie ja erst verführte.

.

Entschlossen wollten sie sich ballen,

doch sind sie kondensiert herab gefallen

Die Mutter Erde sang feucht-frohe Lieder

Ach, Kinder, endlich habe ich euch wieder!

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4. September 2015 5 04 /09 /September /2015 07:28

Sebastian Deya: was gibt es schöneres?

.

Was gibt es schöneres
als einen traum
so voller gefühl
das er sich durch das grau
aller gedanken
die auf uns lasten
sprengt
was gibt es schöneres
als einen traum
so voller leben
das er wie von alleine
einen weg findet
durch die realität
die ihn umrankt
was gibt es schöneres
als einen traum
so voller kraft
das er sich selbst
erhebt
durch worte und taten
die er selbst
initiiert
was gibt es hässlicheres
als ein leben
so voller dornen
das all die träume
an ihnen zerplatzen
wie seifenblasen
bis von ihnen nichts bleibt
außer einer vernunft
die einem erklärt
besser ist es
keine träume
zu haben

wie leicht sagt sich
alles wird gut
dahin
ohne hoffnung
die man noch
zu verlieren
hätte
ich kann nicht sagen
alles wird gut
nur daran glauben
das alles seinen
sinn gehabt haben wird
wenn ich weiter
meinen traum
vom traum
träume
in dem ich
irgendwann einschlafe
ohne letztendlich
aufzuschrecken

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3. September 2015 4 03 /09 /September /2015 10:11

Wolke 39

.

Ne Wolke dacht´ voll Übermut,

Man fänd sie unbeschreiblich gut,

Schöb sie sich vor die Sonne,

Wär sie der Menschen Wonne.

Gesagt, getan, zur Sommernacht

Hätt Regen sie so gern gebracht

Verdeckt` sie Abendröte

Glaubt, dass sie Bessres böte.

Was ihr bekommt von oben,

Ist meins, mich dürft ihr loben.

Doch nächtlich in der Dunkelheit

Macht sie sich sehr vergeblich breit

Möcht alle Menschen strafen,

Die nicht loben, sondern schlafen.

Vertrieben dann vom Morgenrot

Grollt sie, es wär das Leben tot.

Wenn sie sich nicht ergösse,

Kein zartes Pflänzchen sprösse.

Nur auf des Urlaubs Pfaden

Will Mensch meist Sonnenbaden.

Manch Pflanze grünt dagegen schlecht

Der wär der Wolke Regen Recht,

Die nun den Hut genommen

Als Tränke nicht gekommen.

Ach, Wolke, hättest du gemieden,

Nur die, die nicht zufrieden,

Du hättest die gefunden,

Die dich gewollt für Stunden.

Zum Glück ist es im Leben Brauch:

Wo Wolke ist, kommt Sonne auch.

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2. September 2015 3 02 /09 /September /2015 10:11

Sebastian Deya: am bahnsteig

.

Als sich die ersten Blicke fanden,
wo unsre kurze Zeit begann,
als wir so am Bahnhof standen,
was fing nicht alles dort mit an:

Gebrülle, Fetzen, lautes Schreien,
Niedertracht, Gehässigkeit,
Kämpfen, Glauben und Verzeihen,
Wunderschönes, gute Zeit,

Angst und Bangen, Seitenhiebe,
Hässliches und große Wut,
Zärtlichkeit und große Liebe,
Hoffnung, Wille, großer Mut.

Ein auf und ab und stetes Wenden,
wir haben uns so tief gespürt,
heute nun, da wird’s wohl enden,
bis hierher hat’s uns geführt,

denn nun ist er wohl abgefahren,
der letzte Zug, er ist nun fort.
Wo gestern einmal Träume waren,
bleibt nur noch ein stiller Ort,

doch durch die Scheibe will ich winken,
passiere ich ihn innerlich –
werde ich dich sehen und versinken,
zieht vorbei “ich liebe dich!”.

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1. September 2015 2 01 /09 /September /2015 06:27

Sonnenaufgang

Wann geben Wolken

den Himmel frei?

Wann wiegt der Wind

warm mich wach?

Wann kann ich glauben

du gehst nicht mehr?

Kitzle, Kind, mich,

bis ich lach!

Über den Wolken

tobt die Sonne sich aus.

Darunter ist Sehnsucht

und Lieder sind Krach.

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Satirisch-Heiteres:
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"High-matt-Land"
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"Der Mensch im Tier"

Petros´ Netz-Lyrik